Welche Entscheidung triffst du zuerst? Wie weiß man, was man damit anfangen soll? Ein mitfühlender Umgang mit dem Tod und dem Jenseits bedeutet, dass der Tod eines Menschen einen ruhigen Raum für eine Auseinandersetzung öffnet – einen Moment, in dem Fragen auftauchen: Welche Entscheidung triffst du zuerst?

Die Seele (Atman) ist ewig und unzerstörbar.
Die Einäscherung wird bevorzugt, da sie die Seele schnell vom Körper befreit.
Die Seele beginnt ihre Reise zur Wiedergeburt oder Moksha (Befreiung).
Feuer ist heilig – es reinigt und geleitet die Seele in die nächste Dimension.

„Die Seele vergeht nicht, wenn der Körper zerstört wird.“

— Bhagavad Gita 2:20

2. Buddhismus: Ein Übergang, kein Ende
Es gibt keine permanente „Seele“, sondern einen kontinuierlichen Bewusstseinsstrom.
Die Einäscherung unterstützt die Idee der Vergänglichkeit – die Befreiung von Anhaftung.
Das Bewusstsein tritt vor der Wiedergeburt in einen Zwischenzustand (Bardo) ein.
Aus diesem Grund ist die Einäscherung in vielen buddhistischen Kulturen üblich.

3. Sikhismus: Rückkehr zu den Elementen
Der Körper kehrt zu den fünf Elementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther) zurück.
Die Seele, die im Körper lebte, setzt ihre Reise zur Vereinigung mit dem Göttlichen fort.

Die Einäscherung ist eine gängige Praxis, begleitet von Gebeten für das Seelenheil.

4. Christentum: Auferstehung der Seele
Die Einäscherung war traditionell die bevorzugte Bestattungsform, ist aber heute weit verbreitet.
Man glaubt, dass die Seele nach dem Tod zu Gott geht, nicht zum Körper. Viele glauben an die spirituelle Auferstehung, nicht an die physische Wiedergeburt.
Der Vatikan erklärt: „Die Einäscherung schadet der Seele nicht und hindert Gott nicht daran, den Körper aufzuerwecken.“ 5. Islam: Erdbestattung ist Pflicht
Im Islam ist die Einäscherung verboten – die Erdbestattung ist die einzig akzeptierte Bestattungsform.
Der Körper wird als Eigentum Gottes angesehen und soll mit Würde behandelt werden.
Die Seele bleibt nach dem Tod bei Bewusstsein und erwartet die Auferstehung.
Die Einäscherung wird als Entweihung, nicht als spirituelle Entscheidung betrachtet.

6. Judentum: Die Erdbestattung ist heilig.
Das orthodoxe Judentum verbietet die Einäscherung – die Erdbestattung ist eine Mizwa (Gebot).

Die Seele (Neschama) beginnt nach dem Tod eine zwölfmonatige Übergangszeit.
Die Einäscherung wird als Leugnung der Auferstehung des Körpers verstanden.
Das Reformjudentum ist toleranter, bevorzugt aber die Erdbestattung.

7. Spirituell, aber nicht religiös: Die Seele geht weiter.
Viele glauben, die Seele sei reine Energie oder reines Bewusstsein.
Sie ist nicht an den physischen Körper gebunden – Feuer kann ihr nichts anhaben.
Die Einäscherung wird als symbolische Befreiung, nicht als Ereignis, betrachtet. Spirituell: Die Seele kann „ins Licht gehen“, sich mit geliebten Menschen wiedervereinen oder zur universellen Quelle zurückkehren.

💭 Was sagen Sterbende?
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